Methode

Cortisol Awakening Response (CAR)

Eine der Aufgaben des Stresshormons Cortisol besteht darin, das Gehirn bei Stress mit Energie (Glucose) zu versorgen. Kurz nach dem Erwachen steigt der Cortisolspiegel um etwa 70% im Speichel an. Dieser Anstieg verändert sich bei Stressbelastung und was kurzfristig für den Körper sinnvoll ist, kann langfristig zu einem Problem werden. Komplexe Rückmeldemechanismen verändern sich und führen zu Folgeschäden wie Störungen im Stoffwechsel, im Herz-Kreislauf-System und im Wohlbefinden. Als Biomarker für chronischen Stress und spezifische stressassoziierte Erkrankungen hat sich die Aufwachreaktion von Cortisol (engl. Cortisol Awakening Response – CAR) etabliert.

Abbildung 1: Hier ist ein „normaler“ Verlauf der CAR sowie eine niedrige CAR  (gepunktete Linie; Hypocortisolismus) und eine hohe CAR (gestrichelte Linie;  Hypercortisolismus) beispielhaft dargestellt.

Der markante Anstieg von Cortisol unmittelbar nach dem Erwachen ist für sich und als Bestandteil der neuropattern™-Stressdiagnostik ein gut erforschter Biomarker. Cortisolanstiege sind besonders relevant bei stressbezogenen Gesundheitsstörungen wie beispielsweise Burnout, Depression und Angst, aber subjektiv nicht fühlbar. Die CAR ist daher ein relevanter und objektiver Indikator der Stressbelastung, gerade wenn es um die Früherkennung von Stresssymptomen geht.

Die dazu erforderliche Speichelsammlung wird vom Patienten selbst in seinem natürlichen Lebensumfeld durchgeführt und besitzt daher eine hohe ökologische Validität.

Abbildung 2: Die Prä-Post-Differenz der CAR zwischen Klinikaufnahme und -entlassung pro Zeitpunkt nach dem Erwachen und nach Gruppen getrennt.

AVWF = Audio-Visuelle-Wahrnehmungsförderung